Montag, 2. Mai 2011

RWE Elektroauto-Umfrage auf Twitter oder die Tücken der Freitext-Option

Der Twitteraccount von RWE zum Thema Elektromobilität, RWEmobility, hat am 29. April eine kleine Umfrage gestartet: "Warum würden Sie ein Elektroauto kaufen?" lautet dabei die Frage - und fünf vorgegebene Antwortmöglichkeiten stehen bereit:

Neben diesen fünf vorgegebenen Antworten gibt es allerdings auch noch eine sechste Möglichkeit ("Andere") zur Freitexteingabe. Und diese "Option F" führt einen Tag vor Abstimmungsende deutlich:


Auf Twittpoll lassen sich auch die Freitexteingaben hinter dieser Option F einsehen. Dabei wird deutlich, dass die auf Option F entfallenden Stimmen offensichtlich gar keinen direkten Bezug zur Fragestellung haben. Stattdessen erscheint die Antwort "Atomkraft voRWEg abschalten" auf Platz 2, Platz 1 ist der Link auf ein Anti-RWE-Video von Greenpeace:

Ziel des Blogeintrags ist es nicht, die RWE-Abstimmung oder die "Einmischung" von Atomkraftgegnern zu bewerten. Sondern ein kleines Lehrbeispiel für das wichtige Thema "Kontrolle im Web" zu dokumentieren. Interessant wird nun sein, wie agentur05, die offiziell für RWE twittert, darauf reagiert. Wird das unerwünschte Abstimmungsergebnis kommuniziert werden und wenn ja wie? Eine seriöse Reaktion könnte sein, die Prozentverteilung der Optionen A-E zu verkünden, und die Option F mit Hinweis auf Zweckentfremdung aus der Wertung zu nehmen. Das wäre sicherlich keine Reaktion, die alle zufriedenstellt. Aber eine transparente und nachvollziehbare.

Zusatz 4. Mai 9:45 Uhr:
Vor 10 Minuten hat RWE bzw. die im Auftrag twitternde Agentur das Ergebnis verkündet:


Wie oben vorgeschlagen, wird der Sieger der Optionen A-E gekürt, der "umweltfreundliche Antrieb". Allerdings wird die eigentlich siegreiche Option F (die Freitexteingabe) nun völlig unterschlagen.

Zusatz 2, 5. Mai

RWE hat inzwischen auf diesen Blogbeitrag direkt geantwortet, und wie ich finde, auch absolut schlüssig: Umfrageergebnisse sind einsehbar und Freitext-Optionen am Thema vorbei. Diese direkte Reaktion zeigt, wie RWE dem Dialog nicht aus dem Weg geht, sondern zu kritischen Stimmen direkt Stellung bezieht. Das macht Social Media aus, Hut ab!


Hier gibt es mehr zum Thema Energieversorger und Social Media: http://www.facebook.com/socialmedia.energie
Hier geht es zu den Twitter-Accounts deutscher EVUs: http://twitter.com/#!/list/TobiasLampe/deutsche-energieversorger

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen